Die Hugenotten in Strasburg i.U.



Vortrag von Frau Gerhard, Museumsleiterin, Strasburg i.d.U., gehalten am 8.6.2003 anläßlich des Loyal-Familientreffens.


Die Hugenotten in Strasburg i.U.



In ihrer beeindruckenden Familienchronik haben wir gelesen, dass sie regelmäßig alle 2 Jahre ein Familientreffen organisieren und wir freuen uns, dass sie diesmal Strasburg dazu ausgewählt haben.

Das Museum ist eine Einrichtung, die von der Stadt getragen wird und hat eine hauptamtliche Kraft. Die Museumsarbeit wird vom Museumsbeirat tatkräftig unterstützt. In unserem Haus ist auch die Touristeninformation untergebracht.

Der Raum, in dem wir uns jetzt befinden, ist die sogenannte "Kleine Galerie" des Museums, hier finden vierteljährliche Wechselausstellungen mit Künstlern aus der Region statt. Die Ausstellung zur Hugenottenkolonie Strasburg (i.d.U.) befindet sich nebenan und belegt die Hälfte des Raumes, dort steht auch unser herausragendes Exponat, das ist die fast hundertjährige Strohuhr, die Schuhmachermeister Otto Wegener in 15 Jahren Arbeit erbaut hat.
Weil das Haus als Schulhaus erbaut wurde, haben wir unter dem Dach ein historisches Schulzimmer eingerichtet, das sich anbietet für museumspädagogische Aktivitäten mit Schulklassen.
Auf die Geschichte des Hauses werde ich jetzt nicht mehr eingehen, da haben sie ja schon ein Faltblatt von Herrn Schmidt bekommen. Nur soviel: Es ist mit das älteste Haus in Strasburg (nur die Apotheke von 1733 ist noch älter) und wurde um 1760 als Schulhaus erbaut. Im Jahre 1996 wurde das Haus vollständig saniert und als Museum eingerichtet.

Im August 1997 habe ich dann ein völlig leeres Haus übernommen. Aber so ein Neuanfang bietet auch immer eine Chance zur Veränderung alter Strukturen.
Bei der Beschäftigung mit der Geschichte der Stadt und bei Besuchen der Museen der Region entstand die Idee, eine Ausstellung zur Strasburger Hugenottenkolonie zu erarbeiten. Das Besondere am Strasburger Heimatmuseum und was uns von anderen Museen abgrenzt liegt darin, dass es eine sehenswerte Ausstellung zur Ansiedlung und Geschichte der Hugenotten gibt. Denn ein Schwerpunkt der Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit ist den Hugenotten gewidmet.
Die Stadt Strasburg ist Mitglied im Hugenotten-Verein Bad-Karlshafen. Durch den Verein, insbesondere Frau Emmel aus dem Museum, haben wir Hilfe, Unterstützung und vor allem Material für die Ausstellung und für den Festumzug zur 750-Jahr-Feier erhalten.

Die Ausstellung zur Hugenottenkolonie Strasburg (i.d.U.) konnten wir im Jahr 2000 anlässlich der 750-Jahrfeier der Stadt eröffnen.
Zwei Mitarbeiter der Kommunalgemeinschaft Pomerania e.V. erhielten den Auftrag, den Einfluss der Hugenotten auf die Stadtentwicklung Strasburgs zu untersuchen. Das war ein glücklicher Umstand, denn nur mit dieser Hilfe konnten wir am Ende des Jahres diese Dokumentation und schon in der Mitte des Jahres eine Ausstellung präsentieren.

Durch den Strasburger Heimatkreis haben wir Adressen von Hugenottennachfahren erhalten, die uns mit Fakten, Bild- und Textmaterial versorgten. So waren wir in der Lage, 8 Familienstammbäume zu erarbeiten, deren Lebensweg wir auf 8 Tafeln dargestellt haben.

Mit Interesse habe ich über das Leben und über die Flucht des Abraham Loyal und seiner Ehefrau Susanne gelesen, haben sie doch von 1695 bis September 1711 in Strasburg in der Uckermark gelebt. Diese Rekonstruktion der Lebensbeschreibung des ostpreußischen Stammvaters Abraham Loyal wäre eine Bereicherung unserer Ausstellung. Um eine 9. Tafel gestalten zu können, benötigen wir Bilder aus der Familiengeschichte von einem jetzt lebenden Nachfahren.

In unserer Dokumentation haben wir die Bedingungen der Ansiedlung in Strasburg untersucht, den Einfluss der Hugenotten auf das geistig-kulturelle Leben, auf die gewerbliche Entwicklung Strasburgs, wirtschaftliche Gesichtspunkte der Ansiedlung, die Mitwirkung von Hugenotten in der Stadtverwaltung, der Einfluss des Französischen auf die Alltagskultur u.v.a.m.

Die Bedingungen der Ansiedlung in Strasburg und im Land Brandenburg

Der 30-jährige Krieg und seine Folgen waren ein Einschnitt in der Geschichte der Stadt Strasburg und zugleich ein dramatischer Tiefpunkt ihrer Entwicklung.
Die Bevölkerung war durch den Krieg, Hunger und Pest sowie mehrere Stadtbrände nahezu ausgestorben.
Die meisten Häuser waren niedergebrannt, verfallen oder verlassen. Handel und Gewerbe lagen darnieder.
Die Existenz und die Zukunft der Stadt waren in Frage gestellt.
Dieses düstere Bild einer kleinen Stadt sollte man vor Augen haben, um sich veranschaulichen zu können, wie sehr sich das Bild in relativ kurzer Zeit gewandelt hat. Zwar hatte die Stadt bis zur Ankunft der Hugenotten bereits einen Teil der verheerenden Folgen der Kriege und Brände überwunden. Einen Hinweis dafür gibt z. B. das den Hugenotten für ihre Ansiedlung in Strasburg erteilte Privileg:
Es heißt darin nämlich, dass in der Stadt keine Häuser ohne Besitzer ("ledige Häuser") oder ruinierten Häuser vorhanden seien, die den Flüchtlingen zur Nutzung und Reparatur übergeben werden könnten.
Die Hugenotten erhielten daher Grundstücke zum Bau von Häusern "zu eigen geschenket".
Dennoch waren die Stadt und das ganze Land noch wirtschaftlich schwer geschädigt.

Wie mag es in Strasburg zur Zeit der Einwanderung ausgesehen haben? Eine authentische Schilderung ist nicht überliefert.
Eine ungefähre Vorstellung über die elenden Zustände in dem kleinen Städtchen Strasburg in der Uckermark bald nach dem 30-jährigen Krieg kann man sich aber machen, wenn man hört, wie es um die kurfürstliche Residenzstadt Berlin zur gleichen Zeit bestellt war:
Kehricht und Unrat wurden entweder einfach vor die Häuser oder in irgendeinen Winkel geworfen. Vielfach schüttete man kurzerhand in die Spree, deren Verlauf dadurch hin und wieder behindert wurde. Schweine, welche die Einwohner dazumal in Menge hielten, liefen auf den Straßen herum und wühlten in dem Unrat und den verstopften Kanälen. Die Schweineställe waren zum Teil an der Straße und zum Teil direkt unter den Fenstern der Häuser gebaut worden.
Welchen Eindruck mögen also wohl die ankommenden Flüchtlinge aus Frankreich erst in Strasburg bekommen haben?
Um so mehr ist der bald nach der Einwanderung der Hugenotten einsetzende wirtschaftliche Aufschwung bemerkenswert.

Die Ankunft der Hugenotten brachte natürlich zuerst einmal viele neue Probleme für die Stadt mit sich.
Für die Mehrheit der Flüchtlinge, die arm und von den Strapazen der Flucht erschöpft ankam, müssen die ersten Jahre in der neuen Heimat sehr schwer gewesen sein. Viele wurden zuerst provisorisch in halb zerfallenen Häusern untergebracht und mußten sich auf Stroh betten, andere bekamen äußerst dürftige Mietwohnungen zugewiesen. Oft waren sie lange Zeit ohne Arbeit und Einkommen und somit auf Spenden der französischen Gemeinde oder Zuschüsse des Magistrats bzw. der kurfürstlichen Verwaltung angewiesen.
Von den übrigen Bewohnern der Stadt bekamen sie oft genug Reserviertheit, auch Ablehnung zu spüren. Man sprach verschiedene Sprachen. Groß waren die Unterschiede in Religion, Kultur und Mentalität.
Der Zuzug der vielen Hugenotten, die ein Handwerk betrieben hatten, stieß besonders bei den Zünften der deutschen Handwerksmeister auf wenig Wohlwollen, da eine übermäßige Konkurrenz befürchtet wurde.
Die Privilegien der zahlreichen neuen Stadtbewohner entfachten den Neid der deutschen Bevölkerung, die um ihre eigene berufliche Existenz fürchtete.
Um Spannungen mit der einheimischen Bevölkerung vorzubeugen, wurde in der Kolonie und in der Kirchengemeinde sehr auf Ordnung und eine strenge Zucht geachtet.

Um ihre Lebensumstände entscheidend zu verbessern, begannen viele Hugenotten bald eine rege Bautätigkeit, die ihrerseits maßgeblich dazu beitrug, dass die Stadt Strasburg wieder erblühte.

Die Entstehung der Hugenottenkolonie Strasburg

Die wichtigste Grundlage für die Entstehung der Hugenottenkolonie Strasburg war das kurfürstliche Privileg vom 5. Januar 1691, welches die Kaufleute Pierre Le Etienne und Jacques Tavernier beim Kurfürst zu Cleve erwirkten.
Inhalt des Privilegiums waren die Gewährung einer zehnjährigen Steuerfreiheit, eine eigene Gerichtsbarkeit, die Gestaltung einer Art von Gewerbefreiheit, der freie Eintritt in die Handwerkergilden, die Gewährung von Zollfreiheit auf den in den nächsten 10 Jahren gewonnenen Tabak sowie die Überlassung einer über 60 Hufen großen Ackerfläche.
Es bestand ein großer Mangel an Arbeitskräften. 1680 waren in Strasburg 50 % freie Bürgerstellen vorhanden.
Die Strasburger Hugenottenkolonie entwickelte sich zur 7.-größten Kolonie französischer Protestanten in Deutschland (nach Berlin, Magdeburg, Halle, Wesel, Prenzlau und Königsberg).
Eine genaue Angabe der Anzahl der 1691 angekommenen Hugenotten kann nicht gemacht werden, da die Zahlen schwanken. Der Prediger Tarnogrocki spricht in einer aufgestellten Liste der 1691 eingewanderten Refugies von 244 Personen, während in einer anderen Liste von 280 Personen die Rede ist. Beuleke widerum spricht von 172 Mitgliedern der Hugenottenkolonie zu Strasburg. Auch über die Anzahl der ankommenden Familien gibt es widersprüchliche Aussagen. Tarnogrocki geht von 68 Familien aus, während in der Stiftungsurkunde von 55 Familien die Rede ist.

Da der größte Teil der Häuser zerstört war, gingen sie bald daran, die Häuser zu bauen. Die Plätze für den Bau ihrer Häuser befanden sich nach Aussagen von Hugenottennachfahren damals überwiegend in der heutigen Feldstraße. Die Häuser der Hugenotten wurden als ",Kleine Häuser" bezeichnet, weil sie oft sehr klein und niedrig und mit Rohr eingedeckt waren. Heute stehen diese Häuser nicht mehr. Nach und nach, mit zunehmenden Wohlstand, kauften sich die Hugenotten auch in anderen Straßenzügen Häuser. Diese Häuser in der Pfarrstraße werden bis in die heutige Zeit als Kolonistenhäuser bezeichnet.
Der größte Teil der Stadthufen lag brach und wurde erst durch die Kolonisten wieder bestellt. Die zugewiesenen 63 Hufen Land wurden von den Hugenotten später als Eigentum erworben. 1701 zahlten sie dafür 2000 Taler ein und die andere Hälfte (ebenfalls 2000 Taler) zahlte sie 1704.
Auch für Bauholz und Aussaat erhielten sie Geld. Dieses mußte allerdings nach Ablauf der 10 Freijahre zurückerstattet werden.
1691 lagen bei Ankunft der Hugenotten 40 % der 168 Stellen brach.
Als die Hugenotten hier in Strasburg ankamen, hatte die Stadt die Folgen des 30-jährigen Krieges nur zum Teil überwunden und auch die Spuren der Kriegszüge der Schweden waren noch deutlich erkennbar. Die Pest hatte ihr übriges getan. Keiner Stadt in der Mark war es so schlimm ergangen, wie dem kleinen Städtchen Strasburg.

Eine mündliche Überlieferung besagt, dass die sich ansiedelnden Franzosen bei ihrer Ankunft ein Haus vorfanden, von dessen Herd ein Fliederstrauch durch den Schornstein emporgewachsen war und seine blühenden Zweige oben herausstreckte. Sie nahmen dies als Zeichen für ihren Neuanfang.
Das Gros der Kolonisten traf im April, Mai und Juni 1691 in Strasburg ein. 1698 wurde in der französisch-reformierten Kirche zu Strasburg verlesen, dass Ludwig XIV. nur noch Katholiken in seinem Land duldete. Eine Rückkehr nach Frankreich (diese Hoffnung bestand bisher) war ohne Abwendung vom reformierten Glauben von da an nicht mehr möglich.
Erst ab jetzt betrachteten die Strasburger Hugenotten ihren bisherigen Zufluchtsort endgültig als ihre neue Heimat.
Die Hugenottenkolonie Strasburg war entstanden und konnte sich, ausgestattet mit Privilegien, Freiheiten, Material und Unterstützung, gut entwickeln.
Französische Emigranten machten zu damaliger Zeit ein Viertel der Gesamtbevölkerung von Strasburg aus.

Bestattungen im Rathaus

Im Zuge der Neugestaltung des Strasburger Marktplatzes fanden 1997 dort Ausgrabungen statt. Bei diesen Ausgrabungen stieß man auf Bestattungen unter der französisch-reformierten Kirche. Dabei machte man interessante Entdeckungen. Die Bestattungen waren in Nord-Süd Richtung orientiert und wichen somit von der üblichen Ost-West Orientierung des Christentums ab.
Diese Nord-Süd Richtung war möglicherweise ein Ausdruck der reformierten Gesinnung der Hugenotten, da die Bestattung in Ost-West Richtung ihnen vielleicht zu katholisch war. Eventuell spielte bei der Bestattung auch die optimale Raumausnutzung eine Rolle. Obwohl schon früher das Bestatten in Innenräumen praktiziert wurde, war man von diesen Bestattungen im Innern des Rathauses doch relativ überrascht, da man doch annehmen mußte, daß man sich im 18. Jahrhundert der Seuchengefahr bei Bestattungen in Innenräumen durchaus bewußt war.
Zumal Bestattungen in einem Rathaus mehr als ungewöhnlich sind, stellen sie somit ein besonderes Kapitel in der Stadtgeschichte von Strasburg dar.
Die Erwachsenengräber wurden im hinteren nördlichen Teil und die Kindergräber im vorderen südlichen Teil des Rathauses freigelegt. Sowohl die Namen der dort Bestatteten als auch der Zeitpunkt der Begräbnisse konnte relativ genau ermittelt werden.
Der Kircheninnenraum scheint jedoch nur für kurze Zeit für Bestattungen genutzt worden zu sein.

Die französisch-reformierte Kirche

Der erste Gottesdienst der französisch-reformierten Gemeinde fand am 20. Mai 1691 im
Rathaus unter ihrem ersten Prediger Jean Henri de Baudan statt.
Den Kolonisten wurde das Gewölbe im östlichen Teil des durch einen verheerenden Brand von 1681 zerstörten Rathauses zur Verrichtung ihres Gottesdienstes zur Verfügung gestellt.

Liebevoll nannten die Reformierten in Strasburg ihre Kirche "Kleine Kirche". Über dem Kirchenlokal wurde die Wohnung für den Prediger ausgebaut.
Auch die Räumlichkeiten für den französischen Richter der Kolonie Strasburg wurden im Rathaus über der Kirche hergerichtet.
Eigentlich war David Clement den Strasburgern als erster Prediger zugesichert worden. Da dieser aber nicht aus hessischen Diensten entlassen wurde, übernahm der damals 38-jährige Jean Henri de Baudan dieses Amt und betreute die Gemeinde in der schweren Zeit des Neuanfangs 13 Jahre lang bis 1712.
Der erste Kantor der Gemeinde war Abraham de la Barre. Der Kantor war gleichzeitig Vorsänger, Vorleser und Schulmeister. Ihr alter Titel war "Lecteurs et Chantres et Maitres d'ecole".

Die Kolonie wuchs bis um 1800 beständig an und erreichte 1780 ihren Höchststand mit 359 Koloniebürgern.
Mit dem Amtsantritt von Albert Ferdinand Hurtienne im Jahre 1898 wurde die deutsch-reformierte Gemeinde vom französisch-reformierten Prediger mitbetreut.
Nach der Zerstörung des Rathauses im Frühjahr 1945 konnte die Gemeinde den Gemeindesaal der lutherischen Kirche gegenüber der evangelischen Kirche nutzen, bevor dann 1965 im Wohnhaus des letzten Predigers, Johannes Hurtienne, in der Friedensstraße 15 ein Gottesdienstraum eingerichtet wurde.
1985 hörte die französisch-reformierte Gemeinde Strasburg auf zu existieren.
In der Zeit ihres Bestehens wirkten in der französisch-reformierten Gemeinde Strasburg
28 Prediger.
Durch sie gelangte der Tabakanbau in die Uckermark nach Strasburg.
In den folgenden Jahrzehnten trug der Tabakanbau wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung Strasburgs bei.
Mit ihrer Tatkraft, ihrem Fleiß, ihrem Wissen und Können und ihren Leistungen haben die Hugenotten einen vielseitigen Einfluß im Wirtschaftsleben und im geistig-kulturellen Leben Strasburgs ausgeübt und entscheidend dazu beigetragen, dass in Strasburg nach Jahrzehnten des Niedergangs eine rasche Aufwärtsentwicklung einsetzte. Das war gewissermaßen ihr Dank, ihre Gegenleistung für Aufnahme und Unterstützung in ihrer neuen Heimat.
Die Grundsteine für das neuere, modernere Strasburg, in dem wir heute leben, haben die Hugenotten damals mit gelegt, als das Chaos des 30-jährigen Krieges noch allgegenwärtig und die Fesseln des Mittelalters noch nicht lange abgestreift waren.

Auf dem damals geschaffenen Fundament konnte die Stadt Strasburg im 18. und besonders im 19. Jahrhundert eine rasche Entwicklung nehmen.
Im Verlaufe von Jahrzehnten wurden die Flüchtlinge in die deutsche Bevölkerung integriert.
Heute erinnern in Strasburg nur noch wenige französische Familiennamen sieben an der Zahl - an sie.
Aber ihr Erbe, d.h. ihr Einfluß auf die Entwicklung Strasburgs und die vollbrachten Leistungen prägten die materielle und geistig-kulturelle Entwicklung der Stadt in einem Maße, dass dieser Einfluß z.T. heute noch zu erkennen ist, zum größeren Teil sich aber nur noch erahnen laßt.

"Wollte man im uckermärkischen Strasburg ein Denkmal aufstellen, so sollte es an die Hugenotten erinnern" hatte Pfarrer Christhart Riedel einmal gesagt. Dem schließen wir uns an.
Im Jahr 2001 haben wir anlässlich des 310. Jahrestages der Einwanderung der Hugenotten Gedenktafeln im Rathaus der Stadt Strasburg angebracht.

"Dank den 1691 nach Strasburg
eingewanderten etwa 250 Hugenotten!
Ihr Wirken und das ihrer
Nachkommen hat über Jahrhunderte
die Entwicklung unserer Stadt geprägt."

Eine weitere Gedenktafel befindet sich am Wohnhaus des letzten Pfarrers Johannes Hurtienne, in dem der Gottesdienstraum untergebracht war.

"Ehemaliges Pfarrhaus
der französisch-reformierten Gemeinde
zu Strasburg.
Wirkungsstätte des letzten Pfarrers
der Gemeine Johannes Hurtienne
(1899-1974)"